Sichere Aufbewahrung

Betrachten wir nun die verschiedenen Arten von Non-Custodial Wallets.

Erstens gibt es nicht das für alle am besten geeignete Wallet. Bestimmte Non-Custodial Wallets können für manche geeigneter sein und für andere nicht. Das hängt unter anderem von folgenden Dingen ab:

  • Vertrautheit mit Sicherheitsaspekten
  • den Wohnort der Person
  • die Menge der aufzubewahrenden Kryptowährung
  • ob die Person ein potentielles Ziel ist
  • wie oft auf das Wallet zugegriffen werden soll

Einige Wallets sind benutzerfreundlicher und für neue Personen mit geringerem Guthaben geeignet. Gleichzeitig sind die Erwartungen an die Wallets für Menschen mit einem Krypto-Kapital in Millionenhöhe und umfangreichem Sicherheitsverständnis wesentlich höher. Diese Menschen ziehen es womöglich vor, Wallets zu verwenden, die für höhere Sicherheitsbedürfnisse entwickelt wurden.

In diesem Abschnitt werden wir versuchen, gängige Non-Custodial Wallets zu betrachten und einen ausgewogenen Überblick über die Sicherheitsaspekte zu erhalten. Ein ausgewogener Überblick beinhaltet einen abgestuften Ansatz, bei dem die höheren Sicherheitsanforderungen mit wachsendem Risikofaktor eingeführt werden.

Ein ideales Wallet für jemanden, der neu ist und ein Kapital unter 10.000 Euro hat, ist nicht dasselbe wie für jemanden, der seit Jahren gespart hat und ein Kapital von über 100.000 Euro besitzt.

Mit dem Wachstum des Kryptowährung-Kapitals des Benutzers wachsen auch die potenziellen Kosten für den Verlust des Kapitals. In solchen Fällen kann das Kapital in mehrere Wallets aufgeteilt werden, wobei ein großer Teil mit Rücksicht auf zusätzliche Sicherheit aufbewahrt wird, während der Rest in einem potenziell weniger sicheren, aber leicht zugänglichen Wallet verbleibt.

Arten von Non-Custodial Wallets

Alle verfügbaren Non-Custodial Wallets bieten den Benutzern die volle Kontrolle über die Kryptowährung. Das ist ein wesentliches Merkmal eines solchen Wallets.

Es gibt 3 Hauptformen von Non-Custodial Wallets:

  1. Hardware Wallets
  2. Mobile App Wallets
  3. Desktop Software Wallets

Non-Custodial Wallets unterscheiden sich potenziell darin, inwieweit die Private Keys der Wallets geschützt sind. Einige Wallets sind so konzipiert, dass selbst die unwahrscheinlichsten Szenarien berücksichtigt werden.

Zum Beispiel ist es einfacher, eine sichere Aufbewahrung des Private Keys in einer aktuellen iOS- oder Android Wallet-App zu gewährleisten als in einem Desktop Wallet, das auf einem universell einsetzbaren Windows-Computer läuft.

1. Hardware Wallets

Die Hardware Wallets bestehen in der Regel aus kleinen Hardware-Geräten, ähnlich wie USB-Sticks, und wurden ausschließlich für den Zweck entwickelt, große Mengen an Kryptowährungen sicher aufzubewahren.

Ohne auf technische Einzelheiten einzugehen, genügt es zu wissen, dass diese Geräte weithin als die Geräte mit dem höchsten Sicherheitsniveau angesehen werden. Die Sicherheitsüberlegungen basieren auf der Idee, die physische Entnahme der Private Keys unmöglich zu machen, selbst wenn der Angreifer Ihr Wallet in physischem Besitz hat.

Unter dem Aspekt der Benutzerfreundlichkeit sind Hardware Wallets etwas schwieriger zu benutzen. Für jemanden, der mit den Besonderheiten von Kryptowährungen vertraut ist, ist es nicht besonders schwierig, aber definitiv ist es für neue Benutzer nicht so einfach.

Im Allgemeinen wäre es für jemanden mit einer großen Menge an Krypto-Guthaben (>50.000 USD) ratsam, ein Hardware Wallet zu benutzen. Oder zumindest damit beginnen, diese Wallets mit der Absicht zu prüfen, in Zukunft einen Teil des Vermögens in ein Hardware Wallet zu verlagern.

Zwei bekannte Anbieter von Hardware Wallets sind:

Beide Unternehmen haben eine breite Produktpalette zur Auswahl. Es ist wichtig, diese direkt von der Website des Anbieters zu kaufen.

2. Mobile Wallets

Die mobilbasierten Wallets für iOS und Android sind die am weitesten verbreitete Art von Non-Custodial Wallet-Apps. Diese Wallets sind im Allgemeinen benutzerfreundlicher.

Einige unserer Favoriten sind:

Vom Sicherheitsstandpunkt aus betrachtet, galt das Hardware Wallet als sicherer als ein Mobile Wallet.

Der Hauptpunkt dabei ist, dass es mehr Möglichkeiten gibt, ein auf einem mobilen Betriebssystem laufendes Wallet zu attackieren, als ein kleines Hardware-Gerät, das für eine kleine Sache ausgelegt ist.

Mobile Wallets basieren auf einem Allzweckbetriebssystem (iOS, Android) mit einer Vielzahl von Softwarekomponenten. Das Smartphone-Gerät selbst verfügt über eine Menge Hardware-Komponenten, die potenziell neue Angriffsflächen eröffnen.

Sowohl Googles Android als auch Apples iOS-Betriebssystem verfügen über ein so genanntes „Sicherheitselement“, das speziell für den Umgang mit hochsensiblen Daten konzipiert ist. Gute Wallets machen davon Gebrauch und halten daher den Private Key unerreichbar, selbst wenn das Mobiltelefon in den Händen von jemandem landet, der ihn extrahieren will.

3. Desktop Wallets

Desktop Wallets sind theoretisch weniger sicher im Vergleich zu einem Mobile Wallet, und zwar aus demselben Grund, aus dem ein Mobile Wallet weniger sicher ist als ein Hardware Wallet.

Die potenzielle Angriffsfläche auf einem Desktop-Betriebssystem ist sogar noch größer als die eines mobilen Betriebssystems. Das liegt einfach in der Natur einer Desktop-Plattform.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass ein Desktop Wallet weniger sicher ist als eine mobile Wallet-App.

Zu den beliebtesten Desktop-basierten Wallets gehören:

Also, welches Wallet?

Die vorgenannte Klassifizierung basiert in erster Linie auf dem Begriff der Sicherheit von Private Keys. Dies ist zwar der wichtigste Faktor, sollte aber nicht der einzige bei der Entscheidung für das Wallet sein. Es gibt eine Menge Faktoren zu berücksichtigen.

Zum Beispiel kann eine Non-Custodial Mobile Wallet-App möglicherweise privater sein als ein Hardware Wallet. Oder sie kann wesentliche Funktionen haben, die in dem Hardware Wallet nicht verfügbar sind.

Der Aspekt der Privatsphäre hat viele Seiten und sollte generell ebenfalls berücksichtigt werden.

Zum Beispiel kann ein Hardware-Wallet eine höhere Sicherheit bieten, jedoch unbeabsichtigt persönliche Daten von Kunden preisgeben. Ei jüngster Verstoß eines Unternehmens, das Ledger-Hardware-Wallets verkauft, ist ein gutes Beispiel dafür.

Denken Sie daran, dass Sie keine Sicherheit auf höchster Ebene benötigen, wenn Sie gerade erst anfangen. Die Out-of-the-Box-Sicherheit der meisten bekannten Non-Custodial Wallet-Apps ist schon recht gut.

Ein ausgewogener Ansatz ist ein mehrstufiger, bei dem die höheren Sicherheitsanforderungen mit zunehmendem Risikofaktor eingeführt werden.

Die Mindestsicherheitsanforderungen für die Verwendung einer Non-Custodial Wallet-App sollten wie folgt lauten.

  • Sicherheits-Grundlagen

    Der Besitzer des Geräts sollte über ein grundlegendes Verständnis der digitalen Sicherheit verfügen. Wenn es sich um ein Mobile Wallet handelt, sollte das mobile Betriebssystem frei von nicht autorisierten Anwendungen sein und auf dem neuesten Stand bleiben.

  • Normenkonform

    Das Wallet sollte Private Keys nach öffentlich dokumentierten Sicherheitsstandards erzeugen. Dies wird eine nahtlose Migration zu einem Wallet eines Drittanbieters ermöglichen, falls dies jemals erforderlich sein sollte.

  • Unautorisierter Zugang

    Der Zugriff auf das Wallet-Gerät sollte mit der PIN oder einem ähnlichen Mechanismus geschützt werden. Angenommen, ein Dieb weiß, wonach er sucht – Kryptowährung-Wallets, Kryptowährung-Börsen, Kryptowährung-Apps und so weiter – dann könnte er Ihre Kryptowährung-Konten plündern, da es auf dem Smartphone keine PIN gibt. Dasselbe gilt für die PIN-Sperre auf dem Hardware Wallet.

Mehrere Wallets

Auch wenn Ihre Kryptowährung verhältnismäßig gering ausfällt (z.B.: <10.000 USD), sollten Sie sich an die Standard-Sicherheitsmaßnahmen halten. Mit zunehmendem Wachstum des Kapitals werden Sie allmählich anspruchsvoller, indem Sie zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, wie beispielsweise die Aufteilung des Kapitals auf mehrere Wallets.

Zum Beispiel kann jemand mit einem einzigen Wallet mit einem anfänglichen Kryptowährung-Kapital im Wert von 10.000 USD beginnen. Wenn der Wert des Kapitals wächst, kann der Benutzer zu einem stufenweisen Ansatz wie unten beschrieben übergehen.

  • Generisches Wallet

    Ein Mobile oder ein Desktop Non-Custodial Wallet, das immer dabei ist und kleinere Beträge für Allzwecktransaktionen aufbewahrt.

  • Investment Wallet

    Ein Mobile Non-Custodial Wallet, in dem das für aktive Investitionen bestimmte Kapital aufbewahrt wird. Für einen einfachen und häufigen Zugang zu den Geldern gedacht.

  • Cold Storage Wallet

    Ein Hardware Wallet mit Kryptowährung für die langfristige Aufbewahrung ohne die Notwendigkeit eines regelmäßigen Zugriffs.

Wer erstmalig in die Kryptowährung einsteigt, wird vermutlich feststellen, dass mobilbasierte Wallets einfacher zu benutzen sind.

Es ist nützlich, die Mobile Wallet auf dem Handy zu haben. Ihre Kryptowährung ist immer griffbereit und leicht zugänglich, und Sie können Gelder zum Investieren und für Zahlungen verwenden, egal wo Sie sich befinden.

Wer große Summen an Kryptowährung besitzt, kann von Anfang an zu einem stufenweisen Ansatz übergehen.

Das Grundprinzip basiert auf dem Konzept, einen größeren Teil der ruhenden Bestände in einem Hardware Wallet aufzubewahren, auf das nicht häufig zugegriffen werden soll.

Wenn die in dem Hardware Wallet aufzubewahrende Summe beträchtlich ist, ist es als weitere Vorsichtsmaßnahme ratsam, die Summe auf zwei oder mehr Hardware Wallets aufzuteilen.

Tipps zum Wallet Backup

Wie bereits erwähnt, ist die Erstellung eines Backups eines Private Keys für jedes Wallet von entscheidender Bedeutung.

Viele Leute ziehen es vor, den Private Key (in Form von Formwörtern) auf ein Blatt Papier aufzuschreiben und diesen irgendwie irgendwo aufzubewahren. Manche bevorzugen es, die Wörter auf eine Datei zu schreiben und dann die verschlüsselte Kopie online zu speichern.

Beachten Sie, dass es keine gute Idee ist, eine digitale Version des Private Keys (auch wenn er verschlüsselt ist) einer beliebigen Wallet mit einer großen Menge an Kryptowährung zu haben.

Für kleinere Beträge sollte das kein bedeutendes Problem sein, solange Sie die Risiken verstehen.

Achten Sie bei Mobile Non-Custodial Wallets, auf die häufig zugegriffen werden soll, auf eine Sicherungskopie des Private Keys, der bei Bedarf sicher und leicht zugänglich aufbewahrt wird.

1. Optionales Passwort

Einige Wallet-Apps ermöglichen es Benutzern beim Einrichten neuer Wallet-Apps, neben den 12/24 Wörtern ein Passwort hinzuzufügen.

Es handelt sich um eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die es der Person erlaubt, die 12/24 Wörter getrennt vom Passwort aufzubewahren.

Auf diese Weise kann der Besitzer des Wallets auch dann sicher sein, wenn jemand die Liste mit Wörtern findet. Das Passwort wird weiterhin für den Zugriff auf die Kryptowährungen benötigt

Das Passwort kann auswendig gelernt oder aufgeschrieben und getrennt von der Liste der Wörter aufbewahrt werden.

Allerdings schränkt das Hinzufügen eines Passworts neben 12/24 Wörtern die Möglichkeiten, in Zukunft auf das Wallet eines Dritten umzusteigen, bis zu einem gewissen Grad ein. Nicht viele Non-Custodial Wallets unterstützen Passwörter.

Für das Backup von Private Keys für Hardware Wallets mit großen Summen empfiehlt es sich, Private Keys in Form von 12/24 Wörtern + Passwort einzurichten. Diese Option sollte auf allen Hardware Wallets verfügbar sein. Diese Wallets ermöglichen die Erstellung und Wiederherstellung solcher Private Keys.

2. Offline Backups

Wenn Sie Private Keys oder Hardware Wallets offline aufbewahren, beachten Sie Folgendes:

  • Private Key-Backups sollten an einem vom Wallet getrennten Ort aufbewahrt werden.
  • Wenn der Private Key aus Wörtern und einem Passwort besteht, sollten beide getrennt aufbewahrt werden.
  • Private Key-Backup oder das Wallet-Gerät kann möglicherweise von jemand anderem gefunden werden.
  • Das Hardware Wallet sollte durch eine PIN-Sperre geschützt werden.
  • Ergreifen der erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen gegen Feuer oder Überschwemmungen.

Ein Backup von Wörtern kann in einem Metallbehälter von Crypto Steelaufbewahrt werden. Das Kennwort kann auswendig gelernt oder physisch an einem separaten Ort gespeichert werden. Als Ergebnis erhalten Sie am Ende:

  1. ein Hardware Wallet Gerät, das durch eine PIN geschützt ist.
  2. Private Key (nutzlos ohne Passwort)
  3. Password (nutzlos ohne Wörter)

Wenn alle drei Elemente getrennt aufbewahrt werden, erreichen Sie ein recht gutes Kryptowährung-Sicherheitsniveau. Um auf Ihre Gelder zuzugreifen, benötigen Sie entweder ein Wallet-Gerät + Pin oder den Private Key + Passwort.

Es ist auch ratsam, Ihren Angehörigen genügend Informationen mitzuteilen, damit sie den Zugang zu den Geldern wiederherstellen können, sollten Sie aus irgendeinem Grund unerreichbar werden.

Fazit

Wenn Sie ein grundlegendes Verständnis dessen haben, was bis jetzt besprochen wurde, wissen Sie bereits eine ganze Menge!

Ziel war zu erklären, dass der Typ Non-Custodial Wallet das einzige Wallet ist, das den Besitz von aufbewahrten Kryptowährungen garantieren kann. Wallets, die von Kryptowährung-Börsen zur Verfügung gestellt werden, sind Custodial Wallets und können bei Bedarf die Gelder zensieren oder blockieren.

Wer große Mengen an Kryptowährung besitzt, sollte die Aufteilung der Gelder in mehrere Wallets erwägen, wobei ein größerer Teil der Summe auf einem Hardware Wallet verbleiben sollte.